Verkehersmuseum in Dresden vor dem Aus

  • Hallo,

    eigentlich könnt ihr doch die Standortsuche beenden, ist nicht das VMDresden wie es der Name schon sagt eine städtische Einrichtung?

    Gruß Torsten

  • Zitat

    Original von VIK
    ist nicht das VMDresden wie es der Name schon sagt eine städtische Einrichtung?

    So ist es, wie die engagierte Expertenschaft der im Forum versammelten Standortsucher >> hier << auf der Internetpräsenz des VM Dresden unschwer hätte feststellen können (Zitat):

    2006 fand ein Trägerschaftswechsel statt – das Verkehrsmuseum wurde eine gGmbH und befindet sich nun in Trägerschaft der Stadt Dresden.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo Allerseits,
    @ ThomasKugel

    Eine Trägerschaft darf man aber nicht mit einer Eigentümerschaft verwechseln.
    Der Träger einer Einrichtung muss nicht zwingend der Eigentümer sein (kann es aber trotzdem sein).


    im Fall des Verlkehrsmuseums ist es wohl so, dass es da eine vertragliche Regelung gibt(geben soll :confused: ) die der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden miteinander vereinbart haben.

    die Sinngemäß so ist:
    a) Stadt Dresden behät das Museum, und ist Eigentüber der Exponate/Sammlungen
    b) Stadt Dresden schliesßt das Museum, und das Eigentum geht wieer auf den Freistaat Sachsen zurück.

    Bei letzterer Option wäre zwar (relativ) klar, das die Exponate -vorerst- In Sachsen bleiben, aber es wäre nicht mehr so klar, wo sie letzendlich hinkommen. Leipzig wäre dann sicherlich (nach Dresden) der Aussichtsreichste Kandidat, gefolgt von Chemnitz, aber dann wirds auch schon eng, wenn die Sammlung zusammenbleiben soll :( Wenn man >Tante Google< glauben darf, wird wohl gerade in Leipzig das Alte Messegelände in Erwägung gezogen. (wobei die Gleisanschlüsse da sicherlichelich auch nicht mehr ans Netz der DB angebunden sein dürften). :frust:

    und allzusehr an den Stadtrand irgendeiner anderen sächsiche (Klein-)Stadt wäre das Museum wohl auch nicht allzugut aufgehoben :( Aber natürlich immer noch besser als eine Komplettschließung :)


    Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

  • Zitat

    Original von Parkeisenbahnamt

    Eine Trägerschaft darf man aber nicht mit einer Eigentümerschaft verwechseln.
    Der Träger einer Einrichtung muss nicht zwingend der Eigentümer sein (kann es aber trotzdem sein).


    im Fall des Verlkehrsmuseums ist es wohl so, dass es da eine vertragliche Regelung gibt(geben soll :confused: ) die der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden miteinander vereinbart haben.

    die Sinngemäß so ist:
    a) Stadt Dresden behät das Museum, und ist Eigentüber der Exponate/Sammlungen
    b) Stadt Dresden schliesßt das Museum, und das Eigentum geht wieer auf den Freistaat Sachsen zurück.

    Hallo allerseits!

    Na, liebes Parkeisenbahnamt - da verdaddelst Du aber so einiges...

    Fangen wir doch mal beim Urschleim an: Träger des Verkehrsmuseums Dresden ist eine gemeinnützige GmbH mit der Landeshauptstadt Dresden als Haupt- bzw. gar alleiniger Gesellschafterin. Diese GmbH hat nach dem GmbH-Gesetz (GmbHG) zwingend auf einem Gesellschaftervertrag zu beruhen, in welchem bei gemeinnützigen Körperschaften ebenso zwingend eine Begünstigungsregelung für den Fall des Erlöschens der Körperschaft einzubringen ist. Ansonsten gibt´s keine Steuerbegünstigung, d. h . keine Gemeinnützigkeit.

    Diese Begünstigung regelt den Verbleib des Körperschaftsvermögens nach Erlöschen der Körperschaft, dieses muss danach auf jeden Fall weiterhin gemeinnützigen Zwecken zugute kommen. Somit muss das Museumsvermögen zwingend der gGmbH zugeordnet sein, und daher ist die Landeshauptstadt Dresden als Hauptgesellschafterin der gGmbH indirekt auch (Mit-)Eigentümerin der Vermögenswerte des Verkehrsmuseums. Inwieweit die gGmbH noch weitere Gesellschafter aufweist entzieht sich derzeit leider meiner Kenntnis, ändert jedoch nichts am Sachverhalt selbst.

    Nach geltendem Haushaltsrecht sind Unternehmen mit einer Beteiligung der öffentlichen Hand unabhängig von deren Höhe auch nach diesem zu führen. Neben einer ganzen Reihe von anderen einschlägigen Regelungen (z. B. erweiterte Berichtspflichten, Anwendung des Vergaberechts usw.) bedeutet dies auch, dass für das jeweilige Unternehmen durch die Gesellschafter ein Aufsichtsrat zu benennen ist. Das hat man in Dresden übrigens bezeichnenderweise erst letztes Jahr realisiert.

    Für eine Auflösung besagter Körperschaft bedarf es eines Beschlusses der Gesellschafterversammlung und dessen Bestätigung durch den Aufsichtsrat, welche jedoch nicht ohne einschlägigen Beschluss des Stadtrates erfolgen kann. Alles in allem also ein Riesenbrimborium, das selbst ohne politische Querelen erfahrungsgemäß seine Zeit beansprucht, im Falle des Verkehrsmuseums Dresden jedoch erhebliche politische Diskussionen aufwerfen dürfte. Eine Auflösung der Verkehrsmuseum Dresden gGmbH würde, wenn überhaupt politisch durchsetzbar, voraussichtlich Jahre beanspruchen. Daher stellt sich auch nicht die Frage nach Alternativstandorten, da sich nach geltendem Kommunalrecht kommunale Unternehmen (und seien sie auch privatrechtlich organisiert) in der Regel nicht außerhalb des eigenen Wirkungskreises der jeweiligen Gemeinde betätigen dürfen. Eigener Wirkungskreis der Landeshauptstadt Dresden ist - die Landeshauptstadt Dresden.

    Somit steht auch die Frage nach Radebeul, Leipzig oder Chemnitz aus den geschilderten rechtlichen Gründen überhaupt nicht im Raum - sie kann es gar nicht. Es sei denn, man findet einen neuen Mehrheitsgesellschafter und der Gesellschaftervertrag wird entsprechend geändert. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass angesichts der miserablen Lage der öffentlichen Haushalte da jemand freiwillig "hier" schreit...

    Sorry, aber soviel zu den hier aufblühenden Spekulationen um eine Standortverlagerung, die ich persönlich für ziemlich hanebüchen halte.

    Nix für ungut, trotzdem viele Grüße vom "Randsachsen"

    2 Mal editiert, zuletzt von Randsachse (12. März 2013 um 10:08)

  • @ Randsachse

    Hallo Randsachen,

    ich habe nicht geschreiben das es so ist, sondern wohl (angeblich) so sein soll. Das wurde auch in mindestens einen Medienbeitrag so wiedergegeben.

    Unabhängig davon gibt es auch (gemeinnützige) Gesellschaften, die zwar Träger einer Einrichtung sind, und auch alle Nutzungsrechte daran haben, jedoch nicht der Eigentümer sind. das ist in der "Allgemeinen Kulturbranche" (zu der ich das Museum jetzt einfach mal mitzähle) garnicht mal so unüblich.
    (wie das im Fall des Verkehrsmuseums konkret geregelt ist, weis ich nicht).

    Wenn das Verkehrsmuseum/GmbH der uneingeschränkte Eigentümer ist, dann ist deine Version natürlich richtig, wenn es aber nicht so sein sollte, also ein Vertragliches Vorbehaltsrecht/Eigentumsrückfall vereinbart wurde, dann ist deine Version nicht zwingend zutreffend. (beides hat es in anderen Fällen von Museen schon gegeben)

    Wenn den VM der jetzige Standort tatsächlich gekündigt erwerden sollte (was ja derzeit nicht vollständig auszuschließen ist :( und in nich tmal 2Jahren schon zum Problem werden könnte), und der Weiterbetrieb durch die GmbH -am derzeitigen Standort- nicht mehr möglich sein sollte, wäre dann trotzdem das Problem offen, wo die Sachen hinsollen. denn am jetzigen Platz werden Sie dann ja nicht Dauerhaft bleiben können und da wird man wohl um einen Standortverlegung (wohin auch immer) nicht herumkommen :-(.

    Selbst wenn man einene neuen Standort Errichten würde, bräuchte ja auch das eine Gewisse Zeit, wie lange das dauert, kann man ja gerade am BER sehen:-)/:-( .

    WICHTIG IST AUF JEDEN FALL, DS DIE EXPONATE ERHALTEN, UND AUCH IN ZUKUNFT DER ÖFFENTLICHKEIT ZUGÄNGLIUCH BLEIBEN WERDEN. :smash:

    Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

  • @ Randsachse

    habe die Quelle wieder gefunden,

    und zwar stand das in der MoPo von Donnerstag letzer Woche.

    Zitat: >Wird das Museum 2020 tatsächlich geschlossen und können sich Stadt und Land nicht auf einen Alternativ-Standort in Dresden einigen, fallen die gesammelten Schätze des Verkehrsmuseums zurück in Landesbesitz<

    So wie es da Steht, wäre zumindes mein Szenario was ich unter Punkt b) genannt hate das realisitscher.
    Wenn du andere Informationen hast (evtl. selber de Museumsverein angehörtst, und daher näheres zu den Eigentumsverhältnissen weisst), dann lass uns doch alle daran teil haben.

    Edit:
    Link entfernt, Zitat Wörtlich eingefügt


    Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

    Einmal editiert, zuletzt von Parkeisenbahnamt (11. März 2013 um 19:06)

  • Zitat

    Original von Parkeisenbahnamt
    @ Randsachse

    Zitat: >Wird das Museum 2020 tatsächlich geschlossen und können sich Stadt und Land nicht auf einen Alternativ-Standort in Dresden einigen, fallen die gesammelten Schätze des Verkehrsmuseums zurück in Landesbesitz<

    Hallo Parkeisenbahnamt (und alle anderen auch...)!

    Das eine (Schließung des Standortes Johanneum) hat mit dem anderen (Auflösung der Trägergesellschaft) zunächst erst einmal nicht das geringste zu tun. Die Trägergesellschaft - und damit die Landeshauptstadt Dresden, und nur diese - müsste sich um einen Alternativstandort in Dresden bemühen. Das ist durchaus (noch) möglich, müsste allerdings bereits zum jetzigen Zeitpunkt in Angriff genommen werden. Insofern ist die Diskussion beileibe nicht zu früh angestoßen, angesichts der Verfügbarkeit geeigneter Alternativstandorte in Dresden ist sie sogar längst überfällig. Die Medien zählen hier wieder mal scheinbar Äpfel mit Birnen zusammen - wie so oft.

    Das eigentliche Problem ist die Art und Weise, wie man die Problemlösung angeht. Die Äußerungen einiger Beteiligter erinnern ein bisschen an Durchhalteparolen im Sinne "Kampf bis zur letzten Patrone!" Das gab´s in der Geschichte schon oft genug, fast immer ist es jedoch auch entsprechend in die Hose gegangen. Denn für mich besteht kaum ein Zweifel, dass der Freistaat seinen Standpunkt zu der Immobilie "Johanneum" letztlich durchsetzen wird. Daher wäre es wichtiger, einer alternativen Standortentwicklung bereits jetzt die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen.

    Doch wie es scheint hatte man im kulturell überfrachteten Dresden zwischen Kulturpalast und Kulturkraftwerk das Problem in seiner ganzen Tragweite nie so richtig auf dem Radar. Jetzt erst wurde man buchstäblich mit der Nase darauf gestoßen. Vielleicht war das auch der einzige Weg, um den Verantwortlichen vor allem im Dresdner Kulturrathaus erst einmal den Ernst der Lage nachhaltig ins Bewusstsein zu rufen. Insofern besser so als nie!

    Beste Grüße vom "Randsachsen"

    Einmal editiert, zuletzt von Randsachse (11. März 2013 um 20:14)