Bärisch was los um Schönheide!

  • Hallo Martin,

    einfach geniale Bilder :spos:. Da hat Brummel gegenüber letzen Jahr aber ordentlich ein paar Freunde mitgebracht :). Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

    Viele Grüße
    Stefan

  • Hi!

    Vielen Dank für die positive Resonanz! :)

    @ Holger:
    Die Aktion mit den Kaffeekannen war der gute Sven Geist: Mit der Bahn zum Weltrekord!

    Ja ich hab auch gestaunt das Brummel mit dieser "reifen" Technik klar kommt aber er ist ja auch nicht mehr der jüngste und will sich vielleicht nicht an den "neumodschen" Kram gewöhnen.
    Er erzählte mir das es eine EXA 1a wäre mit der neuerdings auf Reisen geht. ;) Weiß nicht wo da jetzt der Unterschied liegt.
    Seine E-mailadresse wollte er nicht rausrücken, weiß gar nicht genau ob der so was überhaupt hat. ;)
    Und zum Schluss überlies er mir noch eines seiner geschossenen Bilder, um es Euch zu zeigen.

    Ich bin allerdings froh das es die digitale Fotografie gibt, sonst würde bei mir so manches Bild im Müll landen.

    Viele Grüße, auch von Brummel :D


  • Hallo Martin,

    da ich hier im Forum wahrscheinlich der einzige User bin, der Brummel bereits im vergangenen Jahr persönlich im Westerzgebirge kennengelernt hat, freue ich mich um so mehr für und über den Kuschelbär ... ;)

    Grandiose Aufnahmen, wo jede meinen persönlichen Geschmack trifft!


    Viele Grüße aus Nordsachsen

    Sven Geist

    Viele Grüße aus Nordsachsen von Sven Geist

    Einmal editiert, zuletzt von Sven Geist (22. April 2013 um 22:22)

  • Hallo Martin!
    Da dachte ich bei Deinem Beitrag zu diesem Thema im vergangenen Jahr: 'So 'ne geniale Idee - und perfekt umgesetzt! Schade, daß das wohl einmalig ist.', und nun legst Du hier eine enorm gesteigerte Fortsetzung vor!
    Klasse und herzlichen Dank!
    Habe richtig lachen müssen bei diesen putzigen Bildern.
    :spos: :spos: :spos:
    Und das Wetter war Familie Petz bei ihrem Ausflug auch sehr wohlgesonnen - sehr schön ...!

    Herzliche Grüße aus Sachsen-Anhalt!
    ANDREAS

    P.S. Für alle, die Martins vorjährigen Beitrag nicht gesehen haben oder ihn nochmal anschauen wollen: Hier klicken!

  • Hallo Martin,
    Na das ist ja mal ne tolle Idee ! Prima in Szene gesetzt !
    Gruß Mario

  • Hallo Martin,

    meine Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt - trotzdem möchte auch ich Dir für diesen grandiosen Bilderbogen danken! Ich habe größten Respekt vor Deiner Kreativität und kann mich an den vielen putzigen Szenen noch gar nicht richtig satt sehen.
    Ganz großes Kino!

    Viele Grüße,
    Sebastian

    P.S. Auch wenn Holgers Anmerkungen zur analogen Fotografie nur wenig mit den Teddy-Bären zu tun haben, so habe ich mich v.a. über diese Passage sehr gefreut:

    Zitat

    Original von Holger Drosdeck
    ... zeugt von Geschmack, Stilsicherheit und nicht zuletzt vom hohen Können ...

    Nachdem ich selbst vor einiger Zeit der Digitalfotografie komplett den Rücken gekehrt habe, freut es mich, dass es auch hier noch Leute gibt, die analoge Fotografie mit den o.g. Attributen in Verbindung bringen. Toll! :rp:

    Einmal editiert, zuletzt von 91 6477 (23. April 2013 um 20:13)

  • Hallo 91 6477,

    ich freue mich, dass mit Dir wenigstens zumindest ein einzelner Forum-Nutzer auch noch ein paar lobende Worte für meine Analogfotografie-Ausführungen geschrieben hat. Es ist schon immer wieder krass, jetzt im Nachhinein festzustellen, wie sehr die Analogfotografie in der Breitennutzung wirklich abgedankt hat - in nur rund zehn Jahren. Kaum einer kann heute noch nachempfinden, was an der Analogfotografie so toll sein soll, was sie "moralisch" so hoch über die Digitalfotografie stellt. Diesen Geist, diesen "Spirit" kann kaum noch jemand verspühren. Das sind nur noch einige ganz wenige "Verrückte", die immer noch Filmmaterial zum Fotografieren benutzen. Ich selbst bin in dieser Beziehung auch so jemand: Ich selbst habe erst 2010 endgültig gecheckt, dass es wirklich unabdingbar und endgültig ist, dass die Digitalfotografie der filmbasierten Fotografie als "Regelform" der Fotografie den Rang abgelaufen hat und die Analogfotografie heutzutage in etwa das Gleiche ist, wie eine Dampflokomotive: Nämlich ein wegen seiner Ästehtik nur noch in begründeten Ausnahmefällen weiterhin genutzes Relikt einer vergangenen Epoche.

    Wenn ich mir so rückblickend überlege: Dass es so etwas wie Digitalfotografie überhaupt gibt, das habe ich persönlich 2001 das erste Mal gehört. Aber nur gehört, vorerst, noch nicht gesehen. Wie viele andere auch habe ich damals nur spöttisch und mehr oder minder mittleidig-belächelnd gedacht: "Was soll'n das für'n Quatsch sein...?" Ich hielt die Digitalfotografie anno 2001 für einen sich binnen Kürze wieder erledigenden Modetrend, in etwa so wie ein Tamagotchie oder so was. Und ein Digitalbild selbst in der Hand hielt ich erstmals 2002, in Form eines Fotoabzuges von der Digitaldatei. Die Qualität dieses Bildes war so was von grottig. Es war ein Foto, welches ich damals trotz dieser obermiesen Qualität als kleines Beisteller-Foto für den Preßnitztalbahn-Kalender 2003 verwendete, dessen Macher ich damals für einige Jahre war. Denn ich hatte das benötigte Motiv nur digital. Doch die Hauttöne der Menschen auf dem Bild sahen schweinchen-rosa aus, und überall, wo sich Bildbestandteile von anderen abhoben (z.B. Zug vor Wald, Wald vor Himmel usw.) gab es so komische Ränderungen, das sah wirklich so was von schlecht aus.

    Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie ich im Herbst 2002 bei den ersten Fahrten ab Freital-Hainsberg nach der Flut (damals nach Freital-Potschappel) dem Betreiber dieses Forums, Olaf Herrig, in Freital begegnete. Auch das war gleichzeitig eine meiner ersten Begegnungen mit der Digitalfotografie. Olaf zeigte mir stolz Fotoabzüge von Digitalbildern, die er im Frühjahr des gleichen Jahres ebenfalls in Freital gemacht hatte, im Mai 2002, bei den Sonderfahrten ab Freital-Potschappel noch vor der Flut. Auch diese Digitalfotos waren von der technischen Qualität her derart schlecht, so seltsam-gläsrig irgendwie, wie durch ne Art "Drogen-Brille" betrachtet oder so, man kann das gar nicht mit Worten beschreiben.

    Und derart mies würden Digitalfotos auch immer bleiben, dachte ich damals, so um 2001/02/03. Und so dachten damals noch viele Fotografen alter Prägung. Doch dann nahm der Fortschritt der Chips in den Kameras enorm zu. Wirklich brauchbare Digitalfotos gibt es für mein Dafürhalten erst seit zirka 2006. Alle mir bekannten, zeitigeren Digitalfotos haben diesen seltsamen, gläsrigen "Digital-Look". Natürlich wirkende Bilder können für meinen Geschmack alltagstaugliche Digitalkameras noch keine zehn Jahre lang machen.

    Was ich aber so krass finde, das ist das Nutzerverhalten: Für mich ist bis heute unerklärlich, dass es auch schon Anhänger der Digitalfotografie gab, als diese technisch wirklich noch unausgereift war, also vor zirka 2006. Denn zu dieser Zeit, als vor zirka 2006 galt: Wenn man nicht gerade so etwas wie eine Sinar-Platten-Digitalkamera für Höchstprofi-Zwecke mit zirka 60 Megapixeln für 100.000 Euro hatte, die es auch 2001 schon gab, sondern wenn man jetzt mal von dem für Jedermann einigermaßen erschwinglichen Normal-Kamerasegment ausgeht (egal ob Kompaktkamera oder Spiegelreflex), dann galt vor zirka 2006: Man konnte sich ENTWEDER für Qualität entscheiden, dann war man damals zwangsläufig noch bei der Diafotografie. ODER man konnte sich für Billigkeit, Schnelligkeit, Bequemlichkeit und für Nicht-so-viel-beim-Fotografieren-können-müssen entscheiden. Nur wenn man dies wollte, eigentlich nur dann konnte man vor 2006 Digitalfotograf sein...

    ... was aber Viele nicht davon abhielt, trotzdem auch vor 2006 schon Digitalfotograf zu sein. Und genau DAS hätte ich damals inbesondere in der Eisenbahn- bzw. Schmalspurbahn-Szene nicht vermutet und kapiere es im Grunde bis heute nicht: Wer sich für Dampfloks und Schmalspurbahnen interessiert, der interessiert sich ja nun wohl ganz eindeutig für etwas Klassisches, für etwas Althergebrachtes, für etwas seeehhhr Entschleunigtes. Aber bei der Fotografie, die ja die allermeisten Eisenbahnfreunde hobbymäßig betreiben, zählen diese Werte bei den allermeisten Leuten nichts. Und das ist für mich der krasse Widerspruch, den ich im Prinzip bis heute fatal finde: Einerseits das wirklich "ultra-langsame", sehr teure und auch technisch komplizierte Hobby Schmalspurbahn und Dampflok zu haben, andererseits aber die Teuerheit, Langsamkeit und Kompliziertheit des "Mediums" Schmalspurbahn - analog zum Thema Bahn - nicht auch in der Fotografie haben zu wollen.

    In der Endeffizienz ist es doch so: Der geneigte Digitalfotograf begann doch deshalb irgendwann, die Digitalfotografie besser und anstrebenswerter zu finden als die Analogfotografie, weil die Digitalfotografie leichter zu händeln ist, weil sie schneller und billiger ist als die Analogfotografie. Würden derartige Entscheidungsprinzipien auch in Bezug auf den Weiterbetrieb von Schmalspurbahnen angewendet werden, dann wäre sofort, innerhalb von Bruchteilen von Sekunden das sofortige Ende auch der letzten Dampflok gekommen:

    - Würde man eine Schmalspurbahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln bezüglich des Kostenfaktors genauso behandeln wie das Thema Digitalfotografie versus Analogfotografie, dann müsste jede heute noch betriebene Schmalspurbahn sofort eingestellt werden, weil andere Verkehrsmittel nun mal um Welten billiger sind als eine Schmalspurbahn, genauso wie die Digitalfotografie um Welten billiger ist als die Analogfotografie.

    - Würde man eine Schmalspurbahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln bezüglich des Faktors Schnelligkeit genauso behandeln wie das Thema Digitalfotografie versus Analogfotografie, dann müsste jede heute noch betriebene Schmalspurbahn sofort eingestellt werden, weil andere Verkehrsmittel nun mal um Welten schneller sind als eine Schmalspurbahn, genauso wie die Digitalfotografie um Welten schneller ist als die Analogfotografie mit ihren Entwicklungszeiten im Labor usw.

    - Würde man eine Schmalspurbahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln bezüglich des Faktors Bedienungsfreundlichkeit genauso behandeln wie das Thema Digitalfotografie versus Analogfotografie, dann müsste jede heute noch betriebene Schmalspurbahn sofort eingestellt werden, weil andere Verkehrsmittel nun mal um Welten benutzerfreundlicher sind als eine Schmalspurbahn, genauso wie die Digitalfotografie um Welten benutzerfreundlicher ist als die Analogfotografie. (Und nicht nur der Benutzer, selbst der "Bediener": Ein Lokführer einer IV K braucht mit Sicherheit mehr Können und Fingerspitzengefühl zum Führen seines Fahrzeuges, als der Benutzer eines heutigen Pkw.)


    Die Schmalspurbahnen werden aber - zum Glück - trotzdem nicht eingestellt, weil sie halt eine Art "eigene Aura" entwickelt haben, die sie in gewisser Weise unabhängig macht von solchen Parametern wie Schnelligkeit usw. Weil sie zu Kulturdenkmälern geworden sind, die man einfach haben will - egal, ob sie in Wahrheit langsam, teuer und als Verkehrsmittel, rein um von A nach B zu kommen heutzutage quasi so gut wie nutzlos sind. Die Schmalspurbahnen haben einen eigenen "Kultstatus", und dieser Kultstatus ist die Voraussetzung dafür, dass die Schmalspurbahnen um ihren Selbstwillen erhalten werden.

    Aber die Analogfotografie hat einen solchen Kultstatus - zumindest in der Breite der Eisenbahnszene - nicht aufgebaut. Und das ist für mich ein absoluter Widerspruch. Es gibt zwar einen Fankreis der Analogfotografie, aber diese Analogfotografen sind öfters eher Alternative und Künstler usw., es sind selten Eisenbahnfreunde. Der obigen Logik folgend müssten aber so ziemlich alle Eisenbahnfreunde auch Freunde der Analogfotografie sein. Weil Eisenbahnfreunde - zumindest Anhänger von Dampfbahnen und Schmalspurbahnen - interessieren sich unwiederlegbar für etwas Langsames, für etwas "Ewig-Gestriges". Nur in der Fotografie, die heutzutage oftmals untrennbar zum Thema Schmalspurbahn gehört - da interessieren sich die Fans nicht für Langsamkeit, nicht für "Ewig-Gestrigkeit". Beim Thema Fotografie muss es dann doch so sein wie unsere Welt insgesamt ist: Schnell, billig, Aldi, Geiz-ist-geil. Das sind für mich Synonyme für Digitalfotografie.

    Wenn man sich überlegt, wie viele beschi... und völlig überflüssige Digitalfotos wohl niemals gemacht worden wären, wenn sie hätten analog gemacht und damit wegen der Kosten für Filmmaterial und Entwicklung hätten bezahlt werden müssen, dann wird erst mal klar, was für einen kulturellen Verfall die Digitalfotografie innerhalb des Gesamtthemas Fotografie mit sich gebracht hat. Und genau das ist auch der Grund, warum ich selbst heute z.B. fast gar nicht mehr Eisenbahnen fotografiere, und wenn, dann oftmals eben doch wieder analog: Mal abgesehen davon, dass ich persönlich immer weniger Eisenbahnstrecken für fotografierenswert halte (wegen Modernierungen der Infrastruktur und des Fahrzeugparks), ist darüber hinaus doch auch bei den noch verbliebenen, interessanten Eisenbahnstrecken die Frage: Wozu soll ich die denn fotografieren, wenn zig andere Leute dies auch tun und die Digitalbilder schon in wenigen Stunden durch das Internet kreisen?

    Früher, zu Analogzeiten, da war für mich persönlich die Triebfeder der Fotografie das Wissen, etwas weitgehend Seltenes zu tun, indem man fotografiert. Denn die breite Masse der Fotografen hatte nur irgendwelche automatischen Kompaktkameras mit 35-mm-Weitwinkelobjektiven, Bildergebnis: Note 5, setzen, durchgefallen. Weitere Fotografen warteten mit Spiegelreflextechnik und Farbnegativfilm auf. Auch diese Leute machten "ungültige" Bilder, weil Farbnegativfilm wegen der braunen Maskierungen der Filme niemals als Druckvorlage für Zeitschriften, Postkarten, Kalender usw. geeignet war. Und wie wenige wirklich brauchbare Diafotografen befanden sich denn früher unter den Eisenbahnfotografen? Das war eine - im Gesamtmaßstab gesehen - vergleichweise kleine Schaar von Könnern. Und nur diese konnten damals Bilder machen, die es Wert waren, als wirklich hochwertige Fotografien angesehen zu werden.

    Und heute? Jede noch so dämliche Kompakt-Digitalknipse findet mit einem Knopfdruck im Automatikmodus weitgehend die passende Belichtung. Also das, was die Kamerahersteller auch zu Analogzeiten mit Kompaktkameras schon erreichen wollten, aber niemals gepackt haben. Auch meine beiden Canon-"Zigarettenschachteln" mit zig Megapixeln Auflösung tun dies - und ich habe es schon geschafft, mit Digitalbildern solcher Kompaktknipsen auf "metergroße" Kalender-Titelbilder von Verlagen zu kommen. Doch wo ist da noch der Reiz, dass man sehr wohl erst mal was können muss, bevor man zu einem ordentlichen Eisenbahnfoto kommt? Diesen Reiz gibt es nicht mehr.

    Es ist wie bei der Eisenbahn bzw. wie bei der Dampflok: Früher, vorm Krieg :) , da war man was, wenn man Oberlokführer war und eine 01 vor dem Schnellzug mit 120 km/h fahren durfte, und wenn man nicht "nur" der Werkstatt-Mitarbeiter im Bw war. Oberlokführer zu sein, das war eine hohe Kunst und bedeutete was. Wer heute mit einem VW Golf und mit ebenfalls 120 km/h auf irgendeine x-beliebige Autobahn fährt, der ist gar nix. Außer vielleicht ein Verkehrshindernis, weil er nur 120 fährt, anstatt 160 bis 200.

    Und ebenso ist es doch mit der Fotografie: Wenn man früher einer der Wenigen war, der ein brauchbares Dia zustande brachte, dann war das was. Und das Bild war ein Unikat. Absolut das gleiche Bild hatte niemand noch einmal, und ein ähnlich gutes Bild hatten nur wenige. Und diese Leute musste man erst mal kennen. Wenn man heute einer der Vielen ist, die ein brauchbares Digitalfoto machen können, dann ist das in etwa so interessant, wie ob jemend gerade irgendwo in Deutschland mit seinem VW Golf auf die Autoabhn fährt: Es ist nichts Besonderes mehr, es passiert tausende Male am Tag.

    Zweifelsohne ist die heutige Digitalfotografie rein technisch betrachtet der Analogfotografie überlegen: Die Auflösung, die eine 35-Megapixel-Digicam hergibt, erreiche ich mit keinem Kleinbild-Diafilm. Dazu bräuchte ich im Analogbereich mindestens 6x6-Mittelformat, wenn nicht gar Plattenkameras mit 13x-18 cm-Dias. Aber was bedeutet schon dieser rein technische Aspekt? Rein technisch gesehen reichen für wohl 98 % aller Anwendungen im Digitalbereich auch 12 MP und im Analogbereich reichte in 98 % das Bildauflösungsvermögen eines Kleinbild-Dias.

    Das Destruktive an der Digitalfotografie ist nicht der technische, sondern der kulturelle Aspekt: Durch die Digitalfotografie hat eine Art "Ver-Aldi-i-sierung" der Fotografie eingesetzt: Viele Leute, die eigentlich gar nicht fotografieren können, können heute vermeintlich eben doch fotografieren, weil ihre Kameras einen Großteil der Arbeit beim Fotografieren abnehmen. Und was die Kamera nicht schafft, dass schafft Photo Shop im Nachgang. Währenddessen man früher beim Dia keine nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeiten hatte, sondern es gleich ordentlich können musste. Auf diese Art und Weise wird heutzutage so gut wie jeder Knipser zum "Oberlokführer", der früher, zu Analogfotozeiten, nicht mal in der Lage gewesen wäre, einen "Schraubenschlüssel richtig herum zu halten". Viele Fotografen halten sich dank Digitaltechnik für fotografische Könner, obwohl sie das mitnichten sind. Weil sie dank hochgezüchteter Technik trotz Nicht-Könnens zu brauchbaren Bildern kommen.

    Und ich denke, genau das ist der Aspekt, was die wenigen verbliebenen "Old School"-Fotografen an der Digitalfotografie oftmals stört: Nicht, dass die Zeit nicht stehen bleibt. Nicht, dass sich Technik nicht weiter entwickeln dürfe. Es ist keine "Ewig-Gestrigkeit", die man braucht, um ein Anhänger der Analogfotografie zu sein. Es ist das Wissen darum, dass mit dem Durchbruch der Digitalfotografie ein einst so hohes Handwerk den Bach runter gegangen ist: Das Können des Fotografierens.

    Ich schätze, die hier geschilderten Gedankengänge werden nur unter 3 % aller Leser dieses Beitrages persönlich nachvollziehen können. Die anderen werden nur die Stirn runzeln oder den Kopf schütteln. Generation Facebook.


    VG Holger Drosdeck

  • Lieber Holger,

    ich habe mich mal durch den Text gearbeitet und kann Dir in einigen Dingen vorbehaltlos zustimmen, z.B. in dem Fakt, dass es ungleich schwieriger war/ist, ein vernünftiges Dia hinzubekommen, während heute die Automatik vieles von selbst erledigt.
    Das ist einfach so.

    Aber Du gehst in Deinem Text wiederholt auf dem schmalen Grat zwischen Nüchternheit und Arroganz. Du scheinst der Mehrheit der Eisenbahnfreunde und der Fotofreunde insgesamt, nicht besonders wohlgesonnen zu sein. Du vermisst es scheinbar geradezu, für Deine "Fotokünste" gelobhudelt zu werden, oder Dich selbst daran aufzubauen, eben weil heute Jedermann mit allen möglichen "Aldikameras" ( technisch, nicht unbedingt motivlich ) vernünftige Fotos gelingen und das Foto damit zur Massenware wird. Oder ist es Dein Marktwert, dem Du nachtrauerst? Du kannst Dich nicht mehr "besonders" fühlen. Was auch immer das sein soll. Es gibt wichtigeres...

    Ich habe mit einigen Passagen Deines Textes so meine Probleme.

    Ich möchte allerdings auch nicht verschweigen, wie ich zur Digitalfotografie kam. Bis Ende 2002 habe ich ausschließlich analog, noch immer mit meinen beiden Praktica MTL 5 B, fotografiert, und zwar durchaus gemischt Negativ und Dia.
    Dafür gab es ganz praktische Gründe. So schön Dias sind, so brilliant die Farben und die gesamte Zeichnung ist, so unpraktisch waren sie für mich oftmals. Ich habe nicht fotografiert, um zu veröffentlichen, auch wenn es seit 1988 immer mal einzelne Veröffentlichungen gab. Nicht jeder Verlag hatte eine Aversion gegenüber Farbnegativen, bzw. Positiven. Klar, ein Dia war schon immer die erste Wahl, aber wenn nichts anderes da war...
    Ich lebte in einer kleinen Wohnung mit meiner Frau und hatte für Diaabende kaum die Möglichkeit, auch wenn ich trotzdem nicht vollständig auf die Diafotografie verzichten wollte.

    Ende 2002 ging dann aber eine MTL 5 B kaputt und eine erneute Reparatur dieses alten Apparates wollte ich nicht mehr in Angriff nehmen. Das zweite Gehäuse war zwar noch "betriebsfähig", aber auch nicht mehr taufrisch. Ich habe es 2005 das letzte Mal benutzt.

    Im Februar 2003 kaufte ich mir daher meine erste Digitalkamera. Die hatte zwar "nur" 5,2 MPix, fabrizierte aber durchaus bessere Fotos, als Du in Deinem Text beschreibst. Natürlich kann sie mit heutigen Modellen nicht mehr mithalten, aber damals war das für mich durchaus ein Fortschritt.
    Die Anschaffung einer neuen Analogkamera kam für mich nicht in Frage, weil diese Technik 2003 schon auf dem Rückzug war.

    Du stellst eine interessante Parallele der Dampflok mit dem Fotoapparat her.
    Welche Analogkamera sollte man denn benutzen?

    Viele Eisenbahnfreunde hängen der Zeit der 80er-Jahre nach. Eben, weil sie damals ihre ersten Schritte in unserem Hobby gegangen waren. Entsprechend Deiner Ausführungen, müssten dann also die konsequenten Fans mit der Technik der 80er auflaufen.
    Bleiben wir mal im Osten, weil ich mich mit der westlichen Kameratechnik dieser Zeit nicht so gut auskenne.

    Demnach dürfte man bei Plandampf- und Fotoveranstaltungen im Stil der 80er nur Praktica, Exa, meinetwegen auch Zenit und für die Nostalgiker Exakta-Varex und für die Mittelformatanhänger die gute alte Pentacon Six TL benutzen. Dann noch den NP 20, oder den UT 18 einspulen und los geht's.

    Das ist übrigens gar nicht einmal so abwegig. Vor einigen Tagen wurden bspw. 41 1144, 44 2546 und 44 1486 zur Freude der Fotografen auf Thüringen "losgelassen". Für ein einigermaßen authentisches Foto ist die Digitalkamera von C..., N...., P...., S.... ( ich will ja keine Schleichwerbung machen ) viel zu perfekt.


    Lassen wir die Kirche mal im Dorf. Die Fototechnik hat mit der Dampflok nichts weiter zu tun. Sollen Fans von Ritterburgen ihre Objekte denn auch selbst in Öl malen?


    Ich trauere der alten Zeit der Fotografie nicht nach, auch wenn ich gern mit Negativ und Dia gearbeitet habe.

    Viele Grüße

    Dampfachim