Liebe Forengemeinde,
als gebürtiger Dresdner besuche ich natürlich oft das Verkehrsmuseum, wenn ich in meiner Heimatstadt weile und es die Zeit zulässt. Seit meiner Kindheit ist das jedes Mal für mich ein großes Erlebnis. Vor geraumer Zeit musste ich mit Befremdung feststellen, dass die Dauerausstellung zur Straßenbahn geräumt wurde. Ein Dresdner Großer Hecht gehört für mich unbedingt in dieses Museum und nicht ins Depot. Das neue Denkkonzept der Verantwortlichen des Dresdner Verkehrsmuseums stimmt mich traurig.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Schwarze Jule zurück nach Forst gebracht. Das wiederum kann ich nachvollziehen. Wie sehr hätten wir uns von der IG Spreewaldbahn gewünscht, dass die Spreewaldbahnlok 99 5703 nebst Wagen nach Straupitz gekommen und nicht mit Fördergeldern in Lübbenau vertikal angeordnet eingesargt worden wäre.
Bei einem Besuch in Forst im vergangenen Jahr konnte ich noch einmal die originalen Gleise der Schwarzen Jule bestaunen. Deren Vorhandensein in vielen Abschnitten ist so außergewöhnlich wie einmalig. Dass seit der Betriebseinstellung 1965 diese Schienen in Resten noch immer liegen und bislang auch die wilden Baujahre nach der Wende überstanden haben, finde ich bemerkenswert. Wie lange werden sie wohl noch liegen? Spekulationen über ihre Beseitigung im Zuge der Straßenmodernisierung in Forst gibt es ständig. Angesichts knapper kommunaler Kassen ist es eher unwahrscheinlich, dass sie längerfristig erhalten werden können.
Deshalb drängt sich mir immer wieder die Frage auf, warum es nicht möglich sein sollte, die Schwarze Jule- Lok noch einmal auf ihre alten Gleise für eine Fotoveranstaltung zu stellen.
Was ist im Freistaat Sachsen in den letzten Jahren nicht alles bewegt worden. Da wurden ganze Züge nach Rügen transportiert, um den Verkehr des Rasenden Rolands ersatzweise sicherzustellen, der herrlichen IK wurde eine einmalige Begrüßungsfahrt durch ganz Sachsen gegönnt. Das Auf-die-Gleise-bringen der Schwarzen Jule mutet dagegen ja geradezu einfach an. In diesem Monat begeht die Forster Stadteisenbahn ihr 120. Jubiläum, ein guter Zeitpunkt, eine solche Aktion zu starten. Bislang habe ich von derartigen Plänen aber keine Kenntnis.
Ich wäre gern bereit, meinen finanziellen Beitrag für eine Fotoveranstaltung zu leisten, die in der Sache wohl einmalig wäre.
Wie seht Ihr das?
Mit besten Grüßen aus dem Spreewald,
Ecki