• Hallo Schmalspursachse,

    ja, die Bilder von der Schrottaktion in Kreischa ist schon im negativen Sinne der Hammer.
    Vorallem sehr schade um den Oberlicht-Salzwagen (725 523) aus dem Jahre 1899 (!), auch wenn dieser zwei mal umgebaut wurde, trotzdem hatte noch die schönen 4 Bogenfenster. Also demnach von der "roten" Straßenbahngesellschaft in Dresden (ehem. Tw 273 "rot", später Tw 652 - ähnlich der 309 vom Straßenbahnmuseum Dresden).
    Auch die Abschiedsbeschriftungen des Werdauer (sog. Aufbauwagen 1947/48) 290 003 - habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen, kannte ich noch nicht. Solche u.a. Fotos müßten mit in's Buch. Immer mit den Tatsachen, wie es wirklich gewesen ist.
    Die Verladeanlage (die erste 1947) in Niedersedlitz kenne ich leider nicht in Aktion. Diese muß sehr interessant gewesen sein und war bestimmt eine seltene, aber sinnvolle Technologie. 1950 erfolgte ein Umbau der Rampe (Hebebühne), die sich in die Straße versenken ließ (Buch - Meterspurige Straßenbahnen in Dresden (M. Schatz) Seite 86/87). Der "Rollwagenbetrieb" (1948) erfolgte aber auf beiden Seiten der Bahn, so auch nach Kreischa mit Rollwagen 3504-06 - übernommen von der Güterstraßenbahn Freital-Deuben. Unter anderen der Rollwagenbetrieb zur Hauptwerkstatt Trachenberge/Dresden.
    Schade auch, daß es nicht zu einer Verlängerung (Planung schon 1956, auf Basis der ehem. Dresdner Vorortsbahn Leuben, Spurweite 1000 mm, 1906 - 1924, ab 1925 Stadtspur 1450 mm bis 1932) der Lockwitztalbahn zwischen Niedersedlitz und Kleinzschachwitz/Elbe (ca. 2,2 km) - Fähre nach Pillnitz gekommen ist.
    => Wäre die Ausflugsbahn, wenn man durchgängig Kreischa - Lockwitz - Niedersedlitz - Kleinzschachwitz betrachtet - von und für jeden etwas dabei. Da hätte sie auch heute noch durchaus ihre Daseinsberechtigung und gute Chancen.

    Auch von mir viele Grüße nach Kreischa - bis kommendes Wochenende (ich werd' sehen),

    die Aufsicht

    2 Mal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (20. Januar 2015 um 04:13)

  • Zitat

    Original von Aufsichtsbeamter
    Hallo Martin Z.,

    der Tw 853 soll wohl als Ersatzteilspender in Erfurt für die dortigen Fahrzeuge sein.
    Sicherlich war es etwas eng in Kreischa gewesen, aber z.B. bei der Kirnitzschtalbahn oder in Naumburg ist es auch nicht anders, aber es geht schon - manchmal so irgendwie.
    Wenn Du schreibst, "es sei ein Provisorium gewesen" - scheint mir aber nicht so direkt - aber dieser sieht eher so als wie ein nachträglicher/zusätzlicher Anbau aus, auch so zu sehen z.B. bei den Heizhäusern der Schmalspur (Jöhstadt, Oberrittersgrün, Wilsdruff usw.). Ich lasse mich da wirklich gerne verbessern. In Kreischa gab es damals wahrscheinlich keine andere Möglichkeit und auch aus Platzgründen hat man das beste daraus gemacht. Und der Bau war doch gut gelungen, wenn man dies von der Straße her (ehem. Gasthof "Erbgericht) sieht. Damit aus Platzgründen ist auch die Dreiwegeweiche gemeint - das hat/hatte nicht gleich jeder !

    Grüße,
    die Aufsicht

    Die Erfurter könnten aus den Resten einen Beiwagen, passend zu Tw 92, bauen. Die originalen Beiwagen waren optisch den Triebwagen angepasst. Wenn man will in Erfurt... :-/

    MfG
    HHw

  • Hallo Forengemeinde,
    Ich habe bis jetzt etwas gehadert, da mich dieses Thema doch sehr berührt.
    Diese kleine Bahn hatte mich als 15. jährigen Buben bewogen, am letzten Betriebstag, 2 mal zwischen Niedersedlitz und Kreischa, hin und her zu laufen, a, weil die Bahnen eh zu voll waren und b, das Erleben, das ging eben bloß unmittelbar an der Strecke. Fotos habe ich nur sehr wenige gemacht, denn mit meiner damaligen Superausrüstung; einer SL 100; konnte auch nichts Gescheites bei raus kommen.
    Unabhängig von den eigenen Bildern, möchte ich mal einen Knackpunkt ansprechen.
    Sicherlich geht es Vielen; und nicht nur zu diesem Thema so; viele Fotos- ja vorhanden- aber von wem?
    Sollte man nicht mal dazu übergehen, das Zeigen in den Vordergrund zu stellen, solang damit keine Kohle gemacht wird? in der heutigen Zeit kauft man, z.Bsp. bei einer Ausstellung eine CD, mit Bildern, die Klasse sind, auch so noch nie zu sehen waren- man will die Welt teilhaben lassen- und nee, man darf es nicht. Leute, was uns da durch die Lappen geht!
    Diesbezüglich ist es bei mir so, ich hab Massen von Aufnahmen, die kennt bis dito "KEENER", ja und keener darf Sie sehen, Schade drum.
    Mit den meinen Bildern hochladen, das dauert noch, aber die kommen.
    Letztlich, liebe Forengemeinde, bleibt dran, am Thema, zeigt Bilder und/oder lasst ein neues Buch entstehen

  • Hallo,

    das ich hier auch noch eine unserer Bildermappen zu sehen bekomme, hätte ich nicht gedacht. Die Bilder habe ich mit eingeklebt. Es war ein einfacher Versuch die Bahn in Erinnerung zu behalten. Das Material war wohl durch Beziehungen besorgt wurden. So einfach war es nicht. Ich glaube wir benötigten auch eine Druckgenehmigung. Auf dem Bild 8 ist die alte Verladeanlage zu sehen.

    Viele Grüße aus Kreischa.

    S.Z.

  • Hallo Ingo,

    die Hebebühne wurde 1950 eingebaut. Das kannst Du auch im Beitrag von der Aufsicht nachlesen. Ein Bild der Hebebühne findest Du in einem meiner gestrigen Beiträge.

    Viele Grüße aus Kreischa.

    S.Z.

  • Glück auf,

    eine Frage bleibt mir auch noch:

    Wäre es zum geplanten Einsatz der 8 Kurzgelenktriebwagen (KT4D) auf der Lockwitztalbahn um 1980 gekommen, wie wären die Triebwagen gewesen (?):

    1. Möglichkeit: Heck an Heck gekuppelte mit den erforderlichen Umbau/Anfertigung der Türen auf der in Fahrrichtung linken Seite, dadurch Änderung der Sitzanordnung und Fenster. Dadurch wären aber aus den 8 Triebwagen dann 4 zweier Züge entstanden, was aber den Bedarf für einen 15-min. Takt nicht ausgereicht hätte. Dafür waren 5-6 Triebwagen + Beiwagen 1977 im Einsatz, um das zu bewältigen. Die restlichen Tw/Bw waren Reserve,
    insgesamt waren 8 Tw und 8 Bw + ein hist. Zug (Tw 9 + Bw 9) vorhanden (außer Arbeitswagen).

    2. Möglichkeit: Umbau der KT4D zu 8 Zweirichtungswagen, d.h. eine zusätzliche Fahrerkabine, aber dadurch eine Einschränkung für Kinderwagen/Rollstühle u.ä. aus Platzgründen.

    3. Möglichkeit: Die Errichtung von Gleisdreiecken in Kreischa und Niedersedlitz. Dadurch der Einbau von einen Rückwärtsfahrschalter, wie er in Dresden schon bei den Tatras (auch in Beiwagen) gehandhabt wurde.

    Wer hat da so seine Gedanken ? Mit dem Zusammenhang auch meinen Dank.

    Grüße,
    die Aufsicht

    Einmal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (20. Januar 2015 um 04:54)

  • Es waren Zweirichtungswagen für den Einsatz gedacht. Es gibt auch Skizzen und einige Modelle. Aber weiter kam das Projekt nicht mehr. bereits begonnene Modernisierungsarbeiten an der Strecke wurden zeitnah aufgegeben.

    Gruß
    HHw

  • Hallo HHw,

    mit etwas Phantasie könnte es dann in Altlockwitz so ausgesehen haben:


    Wir schreiben das Jahr 2006 - das 100-jährige Bestehen, die Lockwitztalbahn wurde modernisiert, sie erhielt bereits schon 1980/82 neue Fahrzeuge (8 KT4D, Zweirichtungswagen) - heute in zeitgemäßer Farbgebung und in einer erneuerten Form der Technik. Die Gleisanlagen und Fahrleitungen einschließlich der Masten wurden ebenfalls erneuert. Für den Einsatz der neuen Triebwagen wurde ein neues Gleichrichterwerk bei Gombsen zur Verbesserung der Energieversorgung gebaut. Der Straßenbahnhof Kreischa erhielt ein neues Dach, die neue "Dreiwegeweiche" war eine Sonderanfertigung vom Bhf. Reick, wo hier an dieser Stelle einen herzlichen Dank, auch an die DVB, ausgesprochen wird. Die org. Weiche erhielt das Straßenbahnmuseum Dresden/Trachenberge. Gesamtkosten damals ca. 38,1 Mio. Mark.
    Für den hist. Betrieb und Sonderfahren stehen die Tw 9 + Bw 9 in weinrot und Tw 854 + Bw 493 in grüner Farbgebung zur Verfügung, die auch gerne zu besonderen Anlässen genutzt werden und immer wieder groß & klein begeistern - wie zu Oma's - Zeiten (Holzsitze).
    Die restlichen Erfurter Triebwagen wurden an die Kirnitzschtalbahn abgegeben. Die anderen Werdauer Beiwagen konnten günstig verkauft werden, als ein gutes Beispiel sei hier die "Gartenlaube" genannt. Inneneinrichtung inkl. Beleuchtung war in einem guten Zustand vorhanden. Somit entgingen diese der Verschrottung...
    Für das Jahr 2014 ist die Verlängerung für den Ausflugsverkehr von Niedersedlitz (Anschluß an die S-Bahn) nach Kleinzschachwitz (Fähre) vorgesehen. Damit ist eine gute Verbindung nach dem Schloß Pillnitz und Park gegeben.
    Bleibt zu hoffen, daß auch dieser Streckenabschnitt so gut von den Fahrgästen angenommen wird. - Na dann "GLÜCK AUF" - kleine Bahn !

    Man darf doch mal so in Gedanken schweben... => es war ein schöner Traum,
    aber realistisch, wenn man sie damals doch noch gewollt hätte !

    Grüße,
    die Aufsicht

    (Die gute Tante Edit hat den Text noch etwas verfeinert)

    2 Mal editiert, zuletzt von Aufsichtsbeamter (22. Januar 2015 um 04:22)